Informationsblatt für Nasenoperationen

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient

Die nachfolgenden Informationen sollen Ihnen für die Vorbereitung, den Spitalaufenthalt und die Nachbehandlung von Nasenoperationen helfen.

Vorbereitung

Für eine Operation sollte die Nase möglichst sauber und frei sein. Beginnen Sie daher 3 Tage vor der Operation morgens und abends die Nase beidseits mit Salzwasserspülungen (Rhinomer, Triomer) zu reinigen. Streichen Sie nach der Spülung etwas Nasensalbe (Bepanthen, Siccalix oder Bactroban) in die Nase, um die Nasenschleimhaut zu pflegen.

Bitte nehmen Sie in den 10 Tagen vor Ihrer Operation und während 4 Wochen nach der Operation keine Aspirin-haltigen Tabletten ein (Alcacyl, Alca-C, Aspirin cardio und andere). Aspirin-haltige Tabletten können die Blutungsneigung verstärken.

Bringen Sie Ihre eventuell angefertigten Röntgenbilder (CT) ins Spital mit, diese sind wichtig für die Operation.

Operations-Risiken

Bei allen Nasenoperationen besteht ein Risiko für eine Nachblutung. Daher wird die Nase während 2, manchmal 3 Tagen tamponiert. Die Tamponadenentfernung erfolgt in der Regel bei der Morgenvisite im Spital. Die Entfernung der Tamponade ist praktisch schmerzfrei. Es tritt lediglich ein gewisses Druckgefühl auf. Weil die Tamponade in einem Plastiksäckchen liegt und mit Salbe bestrichen ist, lässt sie sich ohne Aufreissen von Schleimhautgewebe entfernen. Damit ist das Risiko für eine Nachblutung sehr gering.

Nach der Operation können leichte bis max. mittelgradige Schmerzen im Nasenbereich auftreten. Bei vielen Patienten sind die Beschwerden allerdings nur sehr gering. Es kann auch eine lokale Infektion der Nase auftreten, welche ev. eine Behandlung mit Antibiotika notwendig machen würde.

Durch die Stauung der Nase wird die Geruchsfunktion oft vorübergehend beeinträchtigt. Das Riech-vermögen kommt aber in der Regel nach 6-8 Wochen wieder vollständig zurück. In seltenen Fällen kann dies aber bis zu 6 Monate dauern. Bei jeglicher Nasenoperation wird peinlichst darauf geachtet, die Riechschleimhaut in der Nase nicht zu verletzen. Eine bleibende Reduktion des Riechens ist möglich, aber äusserst selten.

Risiken bei Nasenscheidewand-Operation

Zusätzlich sind folgende Risiken zu beachten: die Nasenscheidewand besteht grösstenteils aus Knorpel. Diese Struktur ist recht eigenwillig. Es ist nicht immer möglich, den weichen Knorpel vollständig gerade zu stellen. Damit wird die Nasenatmung praktisch nie symmetrisch. Seltenerweise wäre ein durchgehendes Loch durch die Nasenscheidewand möglich. Eine vorübergehende Gefühlsstörung der oberen Schneidezähne oder der Schleimhaut des harten Gaumens tritt dann ein, wenn der versorgende Nerv nahe am Nasenboden verläuft. In aller Regel kommt diese Funktion nach 3 oder spätestens 6 Monaten aber wieder zurück.

Risiken bei Nasennebenhöhlen-Operation

Die Nasennebenhöhlen liegen neben der knöchernen Augenhöhle. Durch einen kleinen Riss in der Knochentrennwand könnte ein Bluterguss des Augenoberlids oder Unterlids entstehen („blaues Auge“). Dies ist aber harmlos und verschwindet nach 14 Tagen wieder vollständig. Durch die gleiche Stelle könnte auch eine Infektion durch Bakterien eintreten. Sie würden dies durch Schmerzen bei der Augenbewegung nach links oder nach rechts bemerken. Dies sollten Sie mir unbedingt mitteilen, weil dann sofort eine Antibiotikatherapie notwendig wird. In aller Regel verwende ich bei den Nasenoperationen sonst keine Antibiotika mehr. Noch seltener tritt im Bereich des knöchernen Übergangs von der Nase zum Schädelinnern ein Riss auf. Dort könnte dann Hirnwasserflüssigkeit in die Nase heruntertropfen. Falls dies eintritt, sieht man dies in der Operation in der Regel. Dann wird dieser Riss von unten her abgeklebt und abgestopft.

Risiken für die Tränenwege

Die Tränen der Augen laufen im Tränenkanal in den unteren Bereich der Nase. Dieser Tränenweg ist in einem knöchernen Gang gut geschützt. Der Abfluss erfolgt unterhalb der unteren Nasenmuschel im Übergang des vorderen zum mittleren Drittel der Nasentiefe. Die Operationen der Nasennebenhöhlen liegen alle an der Nasenseitenwand. Damit besteht ein potentielles Risiko der Verletzung der Tränenwege. Glücklicherweise ist dies sehr selten der Fall. Am ehesten ist diese Verletzung bei der Eröffnung der Kieferhöhle möglich. Man verwendet da eine nach rückwärts schneidende Stanze, die den knöchernen Tränenkanal aufknacken könnte. Als weitere Möglichkeit ist auch die zu radikale Entfernung von Knochenanteilen der lateralen Nasenwand bei der Verkleinerung der unteren Nasenmuscheln oder bei einem Direktzugang zur Kieferhöhle (Claoué-Fensterung) zu beachten. Typische Zeichen für den Patienten sind ein kontinuierliches Tränenlaufen über die Wange (Epiphora). Während der Zeit der in der Nase liegenden Tamponade ist dies völlig normal, weil dann der Abfluss durch die Tamponade behindert ist. Nach der Detamponade (Tamponadenentfernung) sollte dieser Tränenfluss aber nicht mehr bestehen.

Ein verschlossener Tränenweg muss durch den Augenarzt kontrolliert werden. Ein Durchspülen der Tränenwege vom Auge her ist notwendig. Dies kann aber unangenehm sein. Man will damit Verklebungen im Bereich der Tränenwegsmündung in der Nase lösen.

Führt dies nicht zu Erfolg wird eine Eröffnung der Tränenwege mit einem kombinierten Eingriff durch Augenarzt und HNO-Arzt notwendig: die Dacryo-Cysto-Rhinostomie = DCR.

In einer schonenden endoskopischen Technik wird der Tränenkanal oberhalb der unteren Muschel mit einem feinen Diamantbohrer aufgebohrt und damit einen neuen Abgang in die Nase geschaffen. Der Augenarzt führt dazu einen feinen Lichtleiter in den Tränenweg, um dem HNO-Operateur mit Licht den Weg zu weisen. Nach Eröffnung des Tränenwegs wird ein feiner Silikonschlauch durch das untere und das obere Tränenpünktchen am Unter- und Oberlid eingeführt und die Enden in der Nase verknotet. Diese Schienung bleibt etwa 3 Monate und kann dann einfach in der Nase entfernt werden. Während der Tragdauer kann der Patient diesen kleinen Schlauch im Bereich des inneren Augenwinkels sehen. Er ist aber so klein und fein, dass andere Menschen dies nicht wahrnehmen. Die Lage des Schläuchleins führt auch zu keinerlei Beschwerden. Die Resultate der DCR-Operation sind sehr gut: um 90% Erfolg.

Bei Nicht-Erfolg kann der Eingriff wiederholt werden.

Spitalaufenthalt

In der Regel werde ich Sie am Eintrittstag am Abend vor der Operation kurz besuchen. Von dem Spital werden Sie ein Blatt mit der Operationseinwilligung erhalten. Wir haben dies aber bereits in der Praxis eingehend miteinander besprochen. Sie müssen dieses Blatt also nur für den Anästhesisten ausfüllen.

Vom Tag der Tamponadenentfernung an sollten Sie Ihre Nase 3-4 x täglich mit Salzwasser spülen und mit Nasensalbe innerlich pflegen. Am ersten Tag nach der Detamponade können Sie damit beginnen.

Ihre Haare dürfen Sie erstmals 1 Tag nach dem Entfernen der Nasentamponade waschen. Dabei sollten Sie aber keinesfalls die Haare über das Lavabo oder den Badewannenrand hängen, sondern die Haare nur stehend in der Dusche waschen. Nehmen Sie dann höchstens lauwarmes oder kühles Wasser und beschränken Sie die Dauer des Haarewaschens auf ein Minimum. Sonst besteht die Gefahr einer Nachblutung aus der Nase.

Am Austrittstag verlassen Sie das Spital zwischen 08:00 und 10:00 Uhr. Bitte kontrollieren Sie die Nachkontrolltermine in unserer Praxis.

In letzter Zeit mischen sich leider die schweizerischen Krankenkassen vermehrt in die Entscheidung der Hospitalisationsdauer ein. Insbesondere versuchen die Kassen immer wieder, die Spitalaufenthaltsdauer zu verkürzen und die Kostengutsprache möglichst knapp zu halten. Damit könnten unter Umständen für den Patienten Mehrkosten entstehen. Wir empfehlen deshalb dringend, den Krankenkassen keinerlei Auskünfte über die Hospitalisation, die medizinischen Inhalte oder weitere Informationen zum Spitalaufenthalt zu geben. Die Erfahrung zeigt, dass sich dies für den Patienten immer negativ und nachteilig ausgewirkt hat.

Nachbehandlung

Zum Stützen und Schonen der Nasenscheidewand werden meist Plastikplättchen eingesetzt. Die Entfernung erfolgt bei der ersten Arztkontrolle in der Praxis nach der Operation. Erst danach wird die Nasenatmung besser. Das Fadenmaterial, das bei einer Nasenscheidewandoperation verwendet wird, löst sich in etwa 4 Wochen auf. Falls die Nähte Sie stören, können diese auch vorher entfernt werden.

Falls Veränderungen der Nasenform durchgeführt wurden, sind fotografische Kontrollen nach 3 und nach 12 Monaten notwendig.

Das Abheilen der Nasenschleimhaut dauert oft 6-8 Wochen. Ich bitte Sie also um Geduld. In dieser Zeit sollen Sie die Nase regelmässig salben und spülen. Es werden wöchentliche Nachkontrollen in der Praxis notwendig sein um Sekretreste oder Krusten zu entfernen.

Nach jeder Nasenoperation läuft rötliches Sekret aus der Nase. Dies ist normal. Bereits geringe Blutungen färben die Absonderung der Schleimhaut rot. Erst wenn reines rotes Blut läuft ist es eine Nachblutung.

Blut kann auch durch den Tränengang in das Auge gelangen und zu roten Tränen führen. Dies ist harmlos und nach der Tamponadenentfernung vollständig rückgängig.

Sollte eine Nachblutung eintreten, bitte ich Sie, das Spital Limmattal, Tel. +41 44 733 11 11, zu konsultieren. Man wird mich von dort aus zu erreichen versuchen. Sollte ich nicht erreichbar sein, zögern Sie nicht und melden Sie sich direkt in der Notfallstation des Kantonsspitals Basel, Petersgraben 4, Tel. 061 265 25 25.

In den ersten 2 Wochen nach der Operation sollten Sie keine grösseren oder kleineren körperlichen Anstrengungen haben. Nach 2 Wochen sind leichter Sport und leichte körperliche Anstrengungen (Velofahren, Sexualität etc.) möglich. Nach insgesamt 4 Wochen ist alles wieder erlaubt.

Dieses Informationsblatt ist integrierter Anteil der Patientenaufklärung mit der Operationseinwilligung.

Praxis Prof. Dr. med. à Wengen

Ohren-, Nasen- und ästhetische Gesichtschirurgie

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